Er
Er ist zufrieden so wie es ist, denn schließlich ist es üblich, das wusste er schon lange, das Menschen kommen und gehen. Und das ist auch gut so. Ein Mensch ist ihm jedoch sehr lange erhalten geblieben, nicht lange über den Zeitraum hinweg betrachtet, eher so wie es sich anfühlt wenn er an die Zeit denkt. So als ob er gar nicht alles überschauen kann, was alles passiert ist. Gute Gedanken. Schlechte aber eher wieder gute.
Und so fühlt es sich gerade auch an, in der Wohnung mit ihr und dem Leben hier. Durch die Straßen, Frankfurt
Von R.
Und die Dinge würden nicht schmerzen,
sondern sich von der Strömung getragen annähern,
man könnte sie zuerst leicht, dann fester berühren
und sich schließlich von ihnen berühren lassen.
Sich auch verletzen lassen. Daran sterben.
Das ist nicht wichtig. Aber alles wäre endlich menschlich.
Alessandro Baricco
Zynismus 2008 — Optimismus 2009
Ich glaube seit gestern denke ich darüber nach, über folgendes. Ich glaube auch es bedarf einer kleinen Hinleitung zu diesem Satz, sonst würde man mich vielleicht missverstehen, naja was mir aber richtig egal wäre. Im Moment bin ich etwas traurig. Unwichtig, nun zu meinem Satz und dessen Hinleitung.
Man sollte wissen ich verehre Frauen, offengesagt ich lass mich zu schönen Frauen hinreißen. Es gibt eine schöne Frau an meiner Seite, eine sehr schöne. Aber wem muss ich denn erklären das die Schönheit auch von Innen kommen muss? Zumindest kann ich auch ganz gut mit ihnen, heißt ich habe keine Schwierigkeiten im Umgang mit ihnen. Ja, in Gegenwart von Frauen kann ich mich wohlfühlen. Aber dann kommt manchmal auch der Punkt wo mir auffällt, vielleicht fällt mir das auch nur dann auf, wenn ich mich sehr mit mir beschäftige, und das soll jetzt wirklich nicht gegen jemand bestimmtes gerichtet sein, geschweige denn böswillig gemeint sein, das weibliche Gehirn ist doch ein Mysterium.
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Vorher habe ich mir einen Jahresrückblick 2008 im Fernsehen angeschaut. Es war interessant und erschreckend zu sehen was dieses Jahr alles passiert ist, in der Öffenlichkeit als auch in meinem privaten Leben. Das ist mir dadurch klargeworden, weil es in diesem Jahresrückblick so eine Art Zeitstrahl gab mit allen Monaten, zu jedem Monat die entsprechenden Videos der Ereignisse. Irgendwann habe ich dann angefangen zu reflektieren was an den bestimmten Ereignissen gerade in meinem Leben passiert ist. Ich kann auf ein ereignisreiches Jahr 2008 zurückblicken, zugleich auch froh sein das es nun zuende ist und mit Vorgaben ins Jahr 2009 gehen. Das wünsche ich auch meinen Lesern, ein frohes neues Jahr.
Gisbert zu Knyphausen – Neues Jahr
Unterwegs
Denn wir wissen was Zeit ist.
Ich habe Jack Kerouac gelesen.
Das Zimmer wirkt verlassen. Es sind Gedanken in diesem Zimmer, die Wände bestehen aus Momenten vieler Tage.
Man will immer gesehen und geliebt werden. Leider wird man meistens mehr geliebt als gesehen. Ist das wahr? Vielleicht auch andersrum?
Bald bin ich wieder in Frankfurt. Ich habe noch nie jemand zum Flughafen gebracht, jemand den ich liebe. Wie das wohl ist. Steht man dann dort, verabschiedet sich, wie man das tut wenn man sich liebt. Sich liebt. Schaut man dann hinterher wie diejenige nach Drogen und Waffen durchsucht wird, oder geht man ganz schnell und wartet Tag für Tag bis sie wieder da ist. Oder schaut man aufs Rollfeld um vielleicht das Flugzeug zu sehen, irgendein Flugzeug zu sehen, egal wohin, das Gefühl zu verstärken das jemand weit weg geflogen ist. Man kann sich auch in ein überteuertes Flughafen Café setzen, irgendetwas trinken. Reisenden dabei zuschauen wie sie euphorisch über Weihnachten in ein anderes Land fliegen. Ich würde gerne mitkommen, ja.
Weihnachten sollte ich alleine verbringen. Film, Musik, gutes Essen, viel trinken. Betrunken Freunde anrufen und fragen ob sie doch noch vorbeikommen. Aber keine Nächstenliebe. Das hört sich jetzt schon wieder so melancholisch an, aber eigentlich bin ich glücklich, trotzdem wäre das für dieses Weihnachten sehr gut. Ich bin einfach nicht in der Stimmung.
Verirrt
Und da saß ich nun, in der Kälte, mit einer Zigarette zwischen den Fingern. Den Kopf voller Gedanken nach einem langen Gespräch. Eigentlich ein gutes Gespräch, das mir wieder vor Augen geführt hat was gerade wichtig ist. Trotzdem bin ich verwirrt, weil es an mir liegt Sachen zu ändern und zu bewegen.
Ja, eigentlich ist es alles kein Problem. Wieso es sich dann so gestaltet weiß ich selber nicht und das gilt es zu verändern. Etwas zu tun. Wo soll ich anfangen?
Warten bis die Zeit stillsteht
Menschen haben mir gesagt das sie hier gerne wieder was lesen würden. Ja, stimmt ich habe hier wirklich schon lange nicht mehr geschrieben, und nebenbei habe ich beobachtet wie die Lesestatistiken gesunken und gesunken sind. Aber das ist mir eigentlich egal, ich schreibe hier nicht um irgendwelche statistischen Rekorde aufzustellen. Wer freude daran hat, den Quark den ich hier schreibe, zu lesen und zu verfolgen soll das ruhig tun. Und das ich mich nicht über Kommentare zu diesem Quark freue, wäre auch gelogen.
Das ich hier schon lange nicht mehr geschrieben habe, würde ich hier so erklären wollen, das sich einiges in meinem Leben geändert hat. In manchen Hinsichten sogar sehr verändert hat, schön. Ich hatte nicht das Bedürfniss das hier, im Internet, zu verbreiten. Ich habe viel geschrieben, stell sich das einer vor, auf richtiges Papier, mit Füller. Es ist mir auch überdrüßig geworden immer nur kurz über Lebenslagen zu schreiben, mitten aus einer Lage gegriffen. Einträge die morgens um halb sechs, in der S-Bahn, in meinem Kopf entstanden sind. Wenn ich das jetzt so lese erinner ich mich gerne an diese Momente zurück, denn, in meiner Sicht, sind sie dazu momentan wirklich von großem Nutzen. Sonst nicht. Ich werde versuchen hier mal etwas anderes zu schreiben. Sachen die mir nunmehr gehaltvoller erscheinen als Nacht, trunken, dies und das zwischen Klub und alltäglichem Leben.
Mal sehen wann die Zeit stehen bleibt.
Ecke Limmerstraße, Ihmezentrum
Ja, Hannover ist schön. Das war es mehr oder weniger schon immer. Es ist nur wieder eigenartig zu bemerken, wie es ist, wenn man sich verändert hat und an Orte zurück kommt die man schon kennt. Oder an denen man bestimmte Erlebnisse hatte. Ich weiß nicht wie es anderen Menschen an meiner Stelle ginge, aber ich kann mich so oft an die kleinsten Details erinnern, das es mir banal vorkommt. Vor einem Jahr bin ich schonmal durch die Limmerstraße gefahren. Eine schnurgerade Straße, rechts und links gesäumt von Läden, Kiosks, kleinen Restaurants und Cafes. Die Leute, die sich dort aufhalten sind so unterschiedlich wie ein Mensch nur sein kann, wenn er sich mit sich selbst beschäftigt. Meine ich. Ich gehe gerne die Straße rauf und runter, denn nun wohne ich hier auch ganz in der Nähe, und genieße die einfachkeit der kulturellen Gegebenheit, die diese Straße hat. Und auch wenn ich mir beim Bäcker nur einen Donut geholt habe und mich damit in ein Cafe setze, bin ich zufrieden. Und auch wenn mir ein paar Leute, bestimmte, hier um mich fehlen, bin ich auch wieder zufrieden alleine zu sein. Schweigend beobachtend oder lesend. Umso mehr freue ich mich wieder zurück zu kommen. Ein wenig habe ich das Gefühl Zuhause was zu verpassen, das Gefühl bekomm ich wenn ich ins Internetcafe gehe und mich bei MySpace einlogge. Das könnte ich auch lassen, eigentlich.
Auf bald.
Bluthochzeit
Die Luft ist zum schneiden dick, wenn man auf der Bühne auf seinen Auftritt wartet. Das Licht der Scheinwerfer umhüllt einen und es ist als sei eine Grenze zwischen dem Publikum, das im Dunkeln sitzt und dir. Und doch schauen sie alle auf dich und lauschen dem was du sagst. Es riecht nach warmer Luft, erwärmt von den Strahlern. Wenn das Herz vor Aufregung klopft, ist es als poche die Kulisse auf Herzfrequenz mit.
Ich habe Lust auf mehr Theater, Auftritte und den Applaus nach einer gelungenen Aufführung.
Tübingen
Nicht zu vergleichen mit Stuttgart. Einfach anders, engere Straßen, verschlungener. Und man denkt anders über das was einem begegnet. Ich kenne diese Stadt etwas, doch nur so wenig das es jedes mal aufs neue schön ist. Fabi besuchen, der neben den Nonnen wohnt und dort studiert. Manche Straßen erinnern mich vielleicht an eine kleine Stadt in England. Gerade dann wenn sich am Eck einer Häuserzeile eine Bar befindet. In einer Bar Lieder raten, nicht einfach aber amüsant. Dazu Bier. Sebi wusste Snoop Dog und ich zu guter letzt, kurz vorm gehen für uns, Blackmail. Ein schöner Abend, mit den besten Menschen.
Durch die Nacht
Eine lange Nacht. Ich mag den Morgen in der S-Bahn, dann wenn es hell wird. Egal wie müde ich bin, ich schlafe nicht. Du hast eine lange Nacht gehabt. Neben mir auf dem Sitz höre ich das leise Atmen des Freundes, Station für Station. Die Türen knallen auf und wieder zu, ich bin mir sicher das die Stimme im Lautsprecher nicht sagt bitte wach bleiben, doch die Nacht war lang.
Den Tag verpennt, aber nicht schlimm. Hab ja noch einige freie Tage in nächster Zeit. Mir geht es gut, ich komm gerade gut zurecht mit mir. Gespräche können so gut tun. Es wird noch viele lange Nächte geben.
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